Wissenswertes: Schwebfliegen

Nachtrag / Auszug zum Vortrag von Gabi und Hartmut Ebenhöh beim Monatstreffen am 9. Mai 2025 in Villingen

(Text und Fotos: Gabi und Hartmut Ebenhöh)


Einleitung

(verändert nach O. Bastian, Schwebfliegen, Neue Brehm Bücherei Bd.576, 1994)

 

Schwebfliegen gehören zu den auffälligsten Insekten unserer Fauna. Ihren Namen verdanken sie ihrem hervorragendem Flugvermögen, insbesondere der Fähigkeit, sekundenlang frei in der Luft an einer Stelle zu verharren. Manche Arten zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit mit Wespen, Bienen oder Hummeln, stechen jedoch nicht.

 

Schwebfliegen ernähren sich, tupfend mit dem Rüssel, von Blütenpollen und Nektar. Sie zählen zu den wichtigsten Bestäubern von Kultur- und Wildpflanzen.

 

Die Larven verschiedener Schwebfliegengruppen ernähren sich recht unterschiedlich. Viele leben räuberisch, andere leben in Pflanzenstängeln, Wurzeln oder Zwiebeln oder sind Fäulnisbewohner. Weiterhin gibt es Schwebfliegen, deren Larven im schlammigen Wasser leben und ein langes Atemrohr besitzen (Rattenschwanzlarven). Die räuberischen Larven fressen vielfach Blattläuse und sind somit für die biologische Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft von Bedeutung.

 

Im Folgenden eine Auswahl typischer Schwebfliegen, die man bei uns beobachten kann.


Schwebfliegen Gattung Syrphus

Bei Syrphus gibt es drei schwer unterscheidbare Arten, die Große Schwefliege S. ribesii, die Behaarte Schwebfliege S. torvus und die Kleine Schwebfliege S. vitripennis. Syrphusarten tragen eine schwarzgelbe wespenähnliche Zeichnung. Die drei Syrphusarten sind Wanderarten (wie einige andere Schwebfliegen auch), d. h. ein Großteil der Insekten wandert im Herbst über die Alpen in den Mittelmeerraum. Im Frühjahr bzw. Frühsommer wandern dann Schwebfliegen aus dem Mittelmeerraum wieder nach Norden und erscheinen bei uns.Von der Gattung Syrphus können die Larven bei uns auch überwintern. Ihre Larven sind Blattlausfresser.


Winterschwebfliege Episyrphus balteatus

Eine der sehr häufigen Arten; auch Wanderart. Vollinsekten überwintern bei uns, nicht jedoch im nördlichen Europa. Dort müssen sie jedes Jahr neu einwandern.

 

Larven sind Blattlausfresser.

 

 


Späte Großstirnschwebfliege Scaeva pyrastri

Wanderart,

 

Larven sind Blattlausfresser.

 

 


Wespenschwebfliegen Gattung Chrysotoxum

Die Gattung erkennt man an den relativ langen Fühlern. Man sieht die Tiere meist nur einzeln und in Waldnähe.

 

Die Larven leben in Mulm von hohlen Bäumen oder in Ameisennestern.

 

 


Gemeine Waldschwefliege Volucella pellucens

Die Larven leben in Nestern von Hummeln und Wespen.

 

 


Hummel-Waldschwebfliege Volucella bombylans

Die Hummel-Waldschwebfliege ist ein Beispiel für eine Schwebfliege, die einer Hummel ähnlich sieht.

 

Ihre Larven leben in Hummelnestern. Sie fressen abgestorbene Larven, wahrscheinlich auch lebende.

 

 


Gelbband-Torfschwebfliege Sericomyia silentis

Auffällige und große Schwebfliege, meist nur einzeln.

 

Häufig auf lila Blüten wie z. B. Knautien, Disteln und oft auf blühendem Heidekraut.

 

Rattenschwanzlarven in torfigen bzw. moorigen Böden.

 

 


Gemeine Sumpfschwebfliege Helophilus pendulus

Sumpfschwebfliegen sind Wanderarten.

 

Ihre Rattenschwanzlarven leben in schlammigen stehenden Gewässern.

 

 


Scheinbienen-Keilfleckschwebfliege oder Mistbiene Eristalis tenax

Bienenähnlich. Rattenschwanzlarven u.a. in Güllegruben.Weltweit verbreitet, ausgesprochene Wanderart; überfliegt auch den Himalaya (nach W. Gatter). 

 

Weibchen können bei uns überwintern. Bei schönem Wetter auch im Winter zu sehen. Im Juli und August häufig auf blühenden Disteln und Doldenblüten.


Totenkopf-Schwebfliege Myathropa florea

Häufige Art, gern auf Doldenblüten.

 

Rattenschwanzlarven im schlammigen Wasser.