Vögel an der Futterstelle

Fotos von Peter Gapp

(Ich habe ein wenig gemogelt. Es sind alles Ausschnittsvergrößerungen)


Was beim Kauf von Vogel-Nistkästen zu beachten ist:

Leitfaden zum Kauf von Nistkästen

Nachdem es in der aufgeräumten Waldlandschaft nur noch sehr wenige Brutmöglichkeiten für Vögel gibt, kommt den Hausgärten eine große Bedeutung zu. Viele Naturfreunde haben dies erkannt und pflegen Hecken für die Freibrüter und hängen Nisthilfen für die höhlenbrütenden Vögel auf. Wie sollte aber ein geeigneter Nistkasten beschaffen sein? Besonders im Frühjahr werden im Handel vermehrt Vogelhäuser angeboten, mit denen sich zwar viel Geld verdienen lässt, die aber in keiner Weise für die gefiederten Gartenfreunde von Nutzen sind. Hier ein paar Tipps für den richtigen Einkauf:

Da im Siedlungsbereich häufig Hauskatzen vorkommen, sollten die Nistkästen grundsätzlich mit einem Katzen-und Marderschutz ausgestattet sein. Das ist ein nach außen oder innen verlängertes Einflugloch, durch das die Brut mit der Pfote nicht erreicht werden kann. Als weiteres Kriterium sollte der Kasten aus einem gut isolierenden Werkstoff bestehen, denn in der Hauptbrutzeit April und Mai kann es sowohl bitter kalt als auch sehr warm werden. Ein dünnwandiger Kasten, manchmal sogar aus Kunststoff oder Porzellan hergestellt, wird dann schnell zur Todesfalle. Bewährt hat sich der Werkstoff Holzbeton, eine Mischung aus Holzfasern und Zement. Am Kasten sollte keine Sitzstange angebracht sein. Diese Anflughilfe lädt Elstern und Eichelhäher dazu ein, vor dem Flugloch zu warten, bis ein Futter bettelnder Jungvogel den Kopf hervorstreckt, um dann aus dem Kasten gezogen zu werden. Ein Vogelhaus sollte eine Grundfläche von 14 x 19 cm aufweisen. Viele Billigkästen sind zu klein. Es besteht dann die Gefahr, dass die Jungen von den fütternden Altvögeln zertreten werden. Zum Aufhängen der Kästen haben sich Drahtbügel bewährt. Diese können entweder mit einem Aluminiumnagel am Baumstamm befestigt oder über einen Ast gestülpt werden. Das Vogelquartier lässt sich auf diese Weise zur Reinigung einfach vom Baum nehmen oder an einen anderen Platz versetzen. Das alte verschmutzte Nest sollte im Herbst aus dem Kasten entfernt werden. Dazu ist es wichtig, dass sich der Kasten einfach öffnen lässt, ohne Werkzeug und ohne akrobatische Kunststücke auf der Leiter. Billige Holzkästen, die sich schon im trockenen Zustand kaum öffnen lassen, quellen bei feuchter Witterung und machen die Pflege unmöglich.

Sie, lieber Leser, können also entscheiden, Geld und Mühe so einzusetzen, dass ein größtmöglicher Bruterfolg bei Ihren Gartenvögeln garantiert ist.

Heinz-Jürgen Walter